Aufrufe
vor 4 Jahren

Geologische Wanderung

  • Text
  • Grainau
  • Eibsee
  • Handelt
  • Badersee
  • Breitla
  • Untersee
  • Wasser
  • Bergsturzmasse
  • Rosensee
  • Bayerischen
  • Geologischer

Seerundweges. Der

Seerundweges. Der unterirdische Abfluss des Eibsees findet im Unterseestatt. Bei Niedrigwasserstand (wie im Sommer/Herbst 2003)lässt sich unter dem Steg beobachten, wie das Wasser vom Weitseezum Untersee strömt bzw. die hoch durchlässige Schwelle auchunterirdisch quert.Hydrologische Berechnungen des unterirdischen Abflusses ausdem Eibsee-Becken ergaben für niedrige Wasserstände etwa 300 l/sund für sehr hohe Wasserstände rund 800 l/s; der mittlere Abflusswird auf 450 l/s geschätzt. Als Wiederaustritt des Seeabflusseskommen nur die rund 1,7 km nordöstlich des Untersees gelegenenKrepbachquellen mit ihren mutmaßlichen Folgeaustritten imBereich von Grainau-Dorf in Betracht (Stationen 2, 4, 6).Gehen Sie nun über den Steg und genießen Sie den wunderbarenRundweg um den Eibsee. An den nachfolgend beschriebenenStellen werden Sie auch das jeweilige Hinweisschild vorfinden.11 Steingringpriel (Forstamtsseale)NN-Höhe 975 mDer Bergsturz hat den Nordteil des ursprünglichen Eibsee-Beckensteilweise verfüllt. Aufgrund des unruhigen Kleinreliefs der Trümmermasseist das Nordufer durch Buchten reich gegliedert. Im Hinterlanddes Ufers liegen vier Kleinseen, die mit dem Hauptbecken inunterirdischer hydraulischer Verbindung stehen und deshalb stetsdieselbe Wasserspiegelhöhe wie der Weitsee aufweisen; aus gleichemGrund schwankt ihr Wasserstand ebenso stark wie der desWeitsees. Wir stehen hier am größten und tiefsten dieser Kleinseen.12 WankleNN-Höhe 990 mWankle bedeutet kleine Lichtung, genützt als Weidefläche. Der Ortliegt etwas oberhalb des Weges, wird heute nicht mehr beweidetund wächst deshalb mit Fichten allmählich zu.Blick über den Eibsee auf die schroffen, massigen Steilwände desZugspitz-Massives (rechts) und der daran anschließenden Waxenstein-Kette(links); die Wandflucht erreicht eine relative Höhe bis22

1260 m. In Falllinie des Zugspitz-Gipfels liegt die viereckige Nischedes Bayerischen Schneekares. Dort brach der gewaltige Bergsturzaus, dessen Ablagerungen die Landschaft des Raumes Eibsee—Grainau maßgeblich prägen (siehe Stationen 1, 3, 4, 7-11).Im Fußbereich der Wandzone erscheint ein gebänderter, schrofiger,überwiegend von Latschen bewachsener Sockel, der anseiner Oberkante eine Verflachung (Bärenheimatkopf, links) aufweist,doch ebenfalls sehr steil bis über 400 Höhenmeter abbricht.Dieser Sockel besteht aus Alpinem Muschelkalk, der zweitältestenGesteinseinheit des Wettersteingebirges. Er reicht, von links nachrechts flach ansteigend, im SW hinauf bis zum Ehrwalder Kopf (aufdem von dort abfallenden Grat die Stütze der Tiroler Zugspitz-Seilbahn).Es handelt sich um eine Folge geschichteter, bis etwa 500 mmächtiger Kalksteine; als Besonderheiten sind eine knollig-welligeAusbildung (Wurstelbänke) sowie Lagen von grünem vulkanischemTuff (Pietra verde) zu nennen. Zwischen Bärenheimatkopf unddem Großschuttkegel Riffelriss verläuft im Muschelkalk ein langgestreckter Quellhorizont (siehe auch Station 6), dessen abstürzendeBäche man bis zum Eibsee herunter rauschen hört.Dominierender Wandbildner des betrachteten Raumes ist der aufdem Muschelkalk-Sockel liegende Wettersteinkalk. Der sehr reine,nur im unteren Bereich partienweise dolomitische Kalksteintritt teils in massiger (Schwammriffe), teils in bankiger Ausbildung(Algenrasen) auf. Seine Mächtigkeit erreicht im Zugspitzmassivbis über 1000 m. Der Wettersteinkalk neigt zu Verkarstung undunterirdischer Entwässerung. Beim Bau des Zahnradbahn-Tunnelsder Bayerischen Zugspitzbahn wurden Höhlen angeschnitten. DieBedeutung des Wettersteinkalkes als Kluft- und Karstwasserleiterist besonders augenfällig in der Höllentalklamm, wo das im Gesteinskörperfließende Wasser über zahllose Spalten und Röhrenzutage tritt.Das Paket aus Muschelkalk und Wettersteinkalk ist tektonisch übereine Serie jüngerer Gesteine geschoben (Station 16). Dabei handeltes sich in der Hauptsache um Kössener Schichten. Zufolge ihreshohen Tongehaltes verwittert diese Serie leicht und ist meist vonSchutt überdeckt. Sie bildet den Untergrund im weiten Zugwaldzwischen dem Eibsee und der Wandflucht.Rechts, über dem SW-Ufer des Sees, erhebt sich der steile, schrofigeNW-Abbruch der bewaldeten Törlen-Ebene (Blaue und SchwarzeWand). Er besteht aus brüchigem Hauptdolomit (Station 15),während die Ebene darüber in verkarstetem Plattenkalk ausgebildetist.23

Kontakt| Öffnungszeiten| Impressum| Datenschutz| AGB

© 2023 Zugspitzdorf Grainau